In letzter Zeit habe ich einige Gespräche mit unterschiedlichen Menschen aus verschiedenen Branchen geführt, die ihren Arbeitsplatz, sagen wir mal, an einen anderen Ort verlegen möchten. Die Gründe dafür sind vielschichtig, wie sich immer wieder herausstellt. Klar, Geld spielt immer wieder eine Rolle, denn bekanntlich ist ja ohne Moos nicht viel los. Und in Zeiten wie diesen, mit einer Inflationsrate von jenseits der 7%, sollte es den Kollegen*innen doch zumindest möglich sein ihren "normalen" Lebensunterhalt und die Zukunft der eigenen Familie mit dem Lohn ihrer Arbeit sichern zu können. Das sollte eigentlich klar sein. Ist es vielen Arbeitgebern aber scheinbar nicht. Denn sie lassen wirklich super eingearbeitete Mitarbeiter*innen ziehen, ohne sich häufig wenigstens erkennbar bemüht zu haben Kompromisse zu schließen. Schlimm ist auch, dass offensichtlich sehr gute Vorschläge der Mitarbeiter*innen häufig ignoriert oder sofort als nicht umsetzbar abgestempelt werden. So geht Motivation... nicht!
Und was passiert dann in den jeweiligen Unternehmen? Immer mehr Arbeit muss auf immer weniger Köpfe verteilt werden. Und das führt dann natürlich zwangsweise zu immer mehr Unzufriedenheit bei den Verbliebenden. Und dann kommt, was kommen muss. Auch diese Mitarbeiter fangen dann natürlich an, über ihre berufliche Situation nachzudenken und machen eines: Innerlich kündigen und nur auf die passende Gelegenheit warten, um selber in den Sack zu hauen. Die berühmten "passiv Suchenden".
Hey..klar kann ein Arbeitgeber nicht alles mitmachen und jeder hat seine finanziellen Grenzen, aber sehr oft höre ich, dass sich ja noch nicht einmal bemüht wird, dem Abwanderungswilligen Perspektiven aufzuzeigen. Nun weiß ich aber auch aus den besagten Gesprächen, dass es ganz einfach sein kann seinen Mitarbeiter*innen Wertschätzung entgegen zu bringen.
Einfach mal ein Lob, wenn mal was ganz besonders gut lief, bei der Hitze Getränke "außer der Reihe" oder sonst irgendetwas, was wirklich nicht viel Geld kosten muss. Zuwendung kann auch hier Wunder wirken. Sollte man nicht in Zeiten des Arbeitskräftemangels alles dafür tun, das sich die eigenen Mitarbeiter gut aufgehoben und anerkannt fühlen? Und die Nachbesetzung einer Position kostet erwiesenermaßen ja bis zu 50% des Bruttojahreseinkommens. Die Umsatzeinbußen nicht mit eingerechnet.
Also liebe Arbeitgeber: Wertschätzt eure Mitarbeiter und behandelt Sie wie eure Kollegen`*innen. Seid präsent, besorgt Schokolade, fahrt mal zum örtlichen Burgerhändler und schmeißt ne Runde Käseburger. Interessiert euch für die Menschen, die für euch den Umsatz generieren. Kennt ihre Hobbies, ihre Sorgen. Bleibt einfach nah dran. Ich glaube, dass ihr dann auch die Art der Sorgenfalten in den Gesichtern eurer Leute deuten könnt.