Wir befüllen an zwei Standorten in Solingen ( Krausener Bachtal und Jahnkampfbahn ) Hundekotbeutelspender (was für ein geiles Wort) mit den passenden Beuteln. Das machen wir, weil wir auf den Spendern in Absprache mit der Stadt Solingen werben dürfen. So der Deal. Muss man vorab wissen. Und so gehe ich regelmäßig bewaffnet mit einer nicht geringen Anzahl an Beuteln und meinen eigenen Hunden los und befülle diese Dinger, damit nicht immer alles vollgeschissen wird. (Entschuldigen Sie bitte diese unflätige Ausdrucksweise). Die netten Kolleg*innen der Stadt Solingen machen das auch, wenn sie mal in der Gegend sind. So weit so gut. Es kommt dann aber auch schon mal vor, dass es Lieferengpässe bei den Tütchen gibt und wir über einen gewissen Zeitraum keine nachfüllen können. Kann ja mal passieren. Dann bleiben die Spender leer. Die Därme der Hunde natürlich nicht. Denn....gekackt wird immer. Sag ich jetzt mal so. Dies einmal als Vorgeschichte zu folgender Begebenheit beziehungsweise folgenden Telefonates, welches ich in der Vorwoche führen durfte. Den Namen der Dame habe ich verändert. Logisch. Macht man ja so.
Ich bekam also von unserer Auszubildenden einen Zettel mit einem Namen (sagen wir einfach mal Frau Mustermann) und einer Telefonnummer. Es ginge wohl um die Kotbeutelspender in der Nähe des Krausener Bachtals. Als sie mir den Zettel gab, muss ich komisch geguckt haben. Sie schaute mich nämlich ihrerseits sehr besorgt an. Ich rief also die Nummer an und erreichte leider nur den AB. Sprach der Maschine meinen Text auf und beendete das Telefonat. Kurze Zeit später rief dann Frau Mustermann zurück. Sie:" Bevor ich mich bei der Stadt beschwere, wollte ich sie mal fragen, warum da keine Beutel mehr in den Spendern sind." Ich:" Das tut mir leid, aber wir warten seit einer Woche auf Nachschub." Sie:" Das kann nicht sein. Ich passe da ganz genau auf. Das sind mindestens schon zwei Wochen." Ich:" Na ja. Kann schon sein, aber liebe Frau Mustermann. Sehen Sie das nicht auch genauso, das sie auch so ein wenig selbst für sich und ihren Hund verantwortlich sind? Ich meine, die Dinger kosten ja jetzt nicht die Welt oder? Sie:" Ich habe ja meine eigenen. Aber nur für Notfälle." Da habe ich mich gefragt, wie man da jetzt "Notfall" definiert. Aber egal. Sie weiter: "Außerdem zahle ich Steuern und da muss ja wenigstens hin und wieder so ein Beutel drin sein oder?". Ich :" Das sehe ich anders. Ihr Hund. Seine Kacke. Ihre Beutel." So habe ich das natürlich nicht gesagt. So in etwa aber. Frau Mustermann bestand aber auf ihrem Standpunkt und ich habe ihr dann versprochen, nur für sie am gleichen Abend ganz besonders schöne Beutel in den Spender zu verfrachten. Das habe ich auch getan. Und fast hätte ich noch mit Edding "Nur für Frau Mustermann" auf den Metallkasten geschrieben. Aber nur fast.
Aber jetzt mal die Frage: Wie seht ihr das? Hat Frau Mustermann vielleicht doch Recht? Fordert man Geschenke ein? Bin gespannt und verbleibe mit freundlichen Grüßen