Heute früh, relativ am Ende meiner morgendlichen Hunderunde, konnte ich ein für mich neues Phänomen beobachten. Auf den letzten paar hundert Metern meines Weges, die sozusagen die Einfahrtschleuse zu einer Grundschule sind, überholte ich mit meinem Hund zwei Menschen. Einen großen und einen kleinen. Widersprüchlich war, dass der große Mensch den Tornister auf seinem Rücken trug und der kleine Mensch nicht. Das irritierte mich. Ich legte also einen Zahn zu und überholte das Gespann. Und ei der Daus.....der große Mensch entpuppte sich als Mutter und der kleine Mensch als "das Kind". Aha! Ja gut, es ging einen kleinen Berg hinauf. Das Gehen war schwer. Die Wetterverhältnisse mindestens schwierig. Die Sonne brannte. Nein, das tat sie natürlich nicht. Leicht schmunzeld gingen Wilma und ich weiter. Aber was soll ich Ihnen sagen? Noch mehr dieser Gespanne kamen uns entgegen. Mütter, die ihre Kinder an der Hand hielten und gen Schule wanderten und die Tornister des Nachwuchses geschultert hatten. Eine Dame hatte sogar zwei dieser Dinger auf dem Rücken. Natürlich auch zwei Kinder an den Händen. Links und rechts.
Warum macht ihr das? Warum nehmt ihr euren Kindern schon diese einfache Last ab? Brechen Sie unter dieser Last zusammen? Ich überlegte, wie mein Vater wohl ausgesehen hätte? Mit meinem Scout auf seinem breiten Rücken. Ziemlich albern wohl. Bei meiner Mutter zeigte mir mein Kopfkino ein ähnliches Bild.
Die schmierte mir morgens früh die Bütterchen, zog mir die Joppe an und verabschiedete mich dann mit den Worten: " Bis heute Mittag" oder so ähnlich. Und ich zog los. Mit dem Scout (damals gab es noch nicht einmal Dinosaurier Motive fällt mir gerade ein) auf meinem eigenen Rücken.
Die Eltern von meiner Hunderunde sind für mich wie eine schwebende Drohnenarmee, die ständig auf der Suche nach potenziellen Gefahren ist. Sie sind bereit einzugreifen und lesen ihren Kindern jeden Wunsch von den Augen ab. Egal ob es um das perfekte Geschenk für den Geburtstag oder die beste Schule geht. Und den möglichst bequemen Weg dorthin.
Wohin wird uns das nur führen? Was wird später mal aus diesen Kindern? Ich will gar nicht drüber nachdenken.